Kosmos Verlag/Kay Elzner
Sternbild des Monats

Der Löwe

Der Löwe ist ein typisches Frühlingssternbild, das im April abends hoch im Süden zu finden ist. Sein hellster Stern heißt Regulus, der „kleine König“. In der Sternenfigur kann man sich gut das Raubtier vorstellen. Wie der Löwe an den Himmel kam, verrät Susanne M. Hoffmann in ihrem gleichnamigen Buch:

Das Sternbild Löwe liegt im Tierkreis und ist mithin von der griechischen Astronomie um die Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends aus Babylon übernommen worden. In Mesopotamien war es ein Jahrtausend zuvor aber nicht direkt nach einem Tier benannt: Das sumerische Wort UR.GU.LA bezeichnet einen Dämon, der wie ein geflügelter Löwe aussieht; so abgebildet auf einer Tontafel als Ritzzeichnung.

Im ersten Jahrtausend v. Chr. wird in einer Uranografie beschrieben, dass es in dieser Himmelsgegend zwei Gestalten gebe: Einen Löwen (UR.MAḪ) und diesen Dämon, den geflügelten Löwen (UR.GU.LA). Diese Vokabelpaarung ist jedoch nach bisherigem Kenntnisstand nur einmal belegt. Ein anderer Text des ersten Jahrtausends v. Chr. kann als Gleichsetzung der beiden Gestalten verstanden werden und ein dritter spricht von einem hinteren und einem vorderen Dämon-Löwen. Es ist bisher unklar, welche Transformationen der Dämon zum normalen Löwen erfahren hat. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die fremde griechische Kultur den Dämon nicht verstanden hat und spätestens dann die zwei Figuren gleichgesetzt und die Flügel entfernt wurden.

Bemerkenswert ist, dass der Löwe, wie wir ihn uns heute vorstellen, nur nördlich der Ekliptik liegt. Der Löwenkörper besteht aus einem Trapez heller Sterne, deren südlichster – Regulus – weniger als einen Monddurchmesser nördlich der Ekliptik liegt. Er kann also von Sonne und Mond bedeckt werden. Die Vorderpfoten des Löwen liegen südlich der Ekliptik, aber zwischen den Hinterpfoten und der Ekliptik – bzw. sogar zum südlichen Nachbarsternbild – klafft eine große Lücke. Assyriologen haben daher vorgeschlagen, dass die Dopplung in der babylonischen Uranografie diese Lücke zu schließen bestrebt war. Demnach wäre der zweite Löwe südlich des heutigen Sternbildes Löwe zu deuten.

Eratosthenes mutmaßt, dass Zeus dieses Sternbild an den Himmel versetzt haben könnte, da der Löwe über die Vierbeiner herrsche. Er ergänzt dann aber, dass manche Leute meinen, es sei der Löwe aus Nemea, den Herakles bei seiner ersten der zwölf Heldentaten mit den bloßen Händen erwürgte. Dieser Löwe soll ein gefährliches Untier gewesen sein.

Herakles hatte von König Euristheus zuerst zehn und später zwei weitere Aufgaben gestellt bekommen. Er sollte die Welt von gewissen Übeln befreien. Die erste Aufgabe war es, Nemea von einem Untier zu befreien – einem Löwen, den er mit bloßen Händen erwürgte. Eratosthenes erzählt, dass Herakles hierfür keine Waffen gewählt hatte, da er dies für besonders ruhmreich hielt. Später habe er das Löwenfell als Trophäe für diese Heldentat behalten. Auf Sternkarten wird er daher oft dargestellt, wie er es entweder über dem Arm trägt oder sich als Mantel umgelegt hat – mit dem Löwenkopf auf seinem Kopf.

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